Freitag, 28. Februar 2014

Infektionsprävention gegen multiresistente Keime im Klinikum Region Hanover Anfrage der Gruppe Linke und Piraten vom 6. Februar 2014

Ausschuss für Soziales, Wohnungswesen und Gesundheit Kenntnisnahme

 In Deutschland erkranken laut BMG jährlich ca. 400.000 bis 600.000 Patientinnen und Patienten an Infektionen, die im Zusammenhang mit einer medizinischen Maßnahme auftreten. Zwischen 7.500 und 15.000 Patientinnen und Patienten sterben jährlich daran. Viele Krankenhausinfektionen werden durch Multiresistente Keime – kurz MRSA genannt – verursacht. Diese Keime sind gegen fast alle herkömmlichen Antibiotika und Medikamente zur Virenbekämpfung resistent und bilden ein großes Problem im Bereich der stationären Pflege.



MRSA Infektionen führen zu einer verlängerten Behandlungsdauer, erhöhter Sterblichkeit und höheren Behandlungskosten. . Besonders betroffen sind chirurgische Intensivstationen, Abteilungen für Brandverletzungen und Neugeborenen-Stationen. Sehr hoch ist das Infektionsrisiko für Personen, die - sich einer Operation, insbesondere der Gelenke, unterziehen müssen und - generell für Personen mit offenen Wunden. - Ein Risiko stellen auch immer Patienten dar, die aus anderen Krankenhäusern verlegt werden.

Die Behandlung einer Infektion im Gelenkbereich ist mit einem monatelangen Krankenhausaufenthalt verbunden. Die Folgen können dramatisch sein - sie reichen von der Gehunfähigkeit eines Patienten bis zum Tod. Besonders ältere Menschen sind gefährdet. . Von der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) beim Robert Koch-Institut gibt es anerkannte Empfehlungen zur Infektionsvermeidung. Durch die Änderung im Infektionsschutzgesetz (IfSG) haben diese Empfehlungen einen ausdrücklichen rechtlichen Stellenwert erhalten.

Unter anderem besagen Sie, dass mit MRSA infizierte Patienten in Quarantänezimmern räumlich getrennt von anderen Patienten untergebracht werden müssen, möglichst mit eigener Nasszelle und einem Vorraum mit Schleusenfunktion. .

 Vor diesem Hintergrund fragen LINKE & PIRATEN die Verwaltung:

Wie verhält sich dies im Klinikum Region Hannover?
Gibt es dort ausgewiesene Quarantäneräume?
Welche Vorschriften gelten zur Prüfung auf MRSA-Erreger?
Werden die entsprechenden Risikopatienten alle auf MRSA getestet oder geschieht dies nur stichprobenartig?

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Die multiresistenten Erreger (MRE) und insbesondere MRSA (Methicillin resistenter Staphylococcus aureus) können Patienten asymptomatisch besiedeln, aber auch Ursache von Infektionen sein. Daher sehen die krankenhaushygienischen Standards des KRH bei Aufnahme von Risikopatienten (nach der Definition des RKI) ein selektives Aufnahmescreening auf MRSA vor.

Diese MRSA-kolonisierten bzw. infizierten Patienten werden im KRH konsequent isoliert: entweder in Einzelzimmern oder als Kohorte auch in Mehrbettzimmern. Dabei sind die strikte Einhaltung der Hände- und Personalhygiene durch das therapeutische Team sowie weitere Barrieremaßnahmen nach den KRH-internen Standards entscheidend, damit es nicht zu einer Keimverschleppung auf Mitpatienten kommen kann.

In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass das KRH Gründungsmitglied des MRSA-Plus Netzwerkes in der Region Hannover ist, welches sich zum Ziel gesetzt hat, das MRSA-Management in der Region Hannover entlang des medizinischen Versorgungspfades ambulant / stationär weiter zu optimieren und zu standardisieren.

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