Dienstag, 17. Mai 2016

Kontinuierliche Erhebung, Dokumentation und Berichterstattung zum Vorkommen von MSRA im Klinikum Region Hannover

Betreff:Kontinuierliche Erhebung, Dokumentation und Berichterstattung zum Vorkommen von MSRA im Klinikum Region Hannover
Antrag der Gruppe Linke und Piraten vom 28. April 2016
Status:öffentlichVorlage-Art:Antrag
Federführend:01.05 Stabsstelle Krankenhäuser
Beratungsfolge:
Ausschuss für Soziales, Wohnungswesen und GesundheitVorberatung
RegionsausschussVorberatung
14.06.2016 Sitzung des Regionsausschusses
RegionsversammlungEntscheidung


1.              Die Regionsversammlung fordert das Klinikum der Region Hannover auf, eine kontinuierliche Erhebung, Dokumentation und Berichterstattung  zum Vorkommen multiresistenter Keime, kurz MRSA in den Häusern des KRH durchzuführen.
2.              Diese Erhebung berücksichtigt die folgenden Kriterien: 
1.              Feststellung der jährlichen Fallzahlen im KRH, unterteilt nach 
1.1.              Anzahl der Fälle von Kolonisationen sowie Anzahl der Fälle von Infektionen mit MRSA innerhalb des KRH.
1.2.              Anzahl der Fälle von Kolonisationen und Infektionen außerhalb des KRH erworben haben / eingeschleppte Keime. 
1.3.              Einzeldarstellung der Anzahl von Kolonisationen und Infektionen bei Patienten und bei KRH-Personal.

2.              Darstellung der erfolgten hygienischen, infektionspräventiven und mikrobiologischen Maßnahmen im Zusammenhang mit der Vermeidung, Erkennung und Bekämpfung von MRSA-Infektionen.

3.              Dokumentation der jährlichen Anzahl von MRSA-Aufnahmescreenings bei nach KRINKO eingestuften Risikopatienten. 

4.              Anzahl und Einsatzhäufigkeit von Krankenhaushygienikerinnen und Krankenhaushygienikern.

5.              Die Regionsversammlung Hannover verpflichtet das KRH zu einer jährlichen Berichterstattung an die Region Hannover.

6.              Dokumentation von Sterbefällen infolge einer MRSA-Infektion. 




MRSA Infektionen führen zu einer verlängerten Behandlungsdauer, erhöhter Sterblichkeit und höheren Behandlungskosten. In Deutschland erkranken laut BMG jährlich  ca. 400.000 bis 600.000 Patientinnen und Patienten an Infektionen, die im Zusammenhang mit einer medizinischen Maßnahme auftreten. Zwischen 7.500 und 15.000 Patientinnen und Patienten sterben jährlich daran. Laut HAZ vom 19. November 2014 ist die Anzahl der MRSA-Infektionen in der Region Hannover im Zeitraum von 2010 bis 2013 um 39 Prozent angestiegen. Aufgrund dieses beunruhigenden Anstiegs hat die Gruppe Linke und Piraten im Januar 2016 die Regionsverwaltung nach aktuellen Zahlen dazu befragt. Die Antwort (Nr. 2915 (III) AaA), die beim MRSA-Plus-Netzwerk ermittelt wurde, kommt eher einer Schätzung gleich:
„Für die Region Hannover nimmt das „MRSA-Plus-Netzwerk“ für die MRSA-Prävalenz (Häufigkeit zu einem bestimmten Zeitpunkt) in der Bevölkerung für die vergangenen Jahre einen Wert von 3-4 % an.“
Da das KRH ist mit 12-13 Kliniken der größte und wichtigste Gesundheitsversorger in der Region Hannover ist, erachten wir es für sinnvoll hier eine valide Erhebung der Vorkommen von MRSA Kolonisationen und Infektionen einzufordern.



Aus der Drucksache ergeben sich finanzwirtschaftliche Auswirkungen (Erträge, Aufwendungen, Investitionskosten) unmittelbar auf den Haushalt der Region Hannover:

Keine Kommentare: