LINKE
& PIRATEN in der Regionsversammlung kritisieren das von der Verwaltung
vorgelegte Konzept zur Neuordnung der Berufsschulen (BBS) auf mehreren Ebenen. „Die demografische Prognose über die Entwicklung der Schülerzahlen ist mangelhaft, Schüler und Eltern wurden nicht die Entwicklung des Konzepts einbezogen und die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler werden darin nachhaltig missachtet“, fasst Gruppenvorsitzender Michael Fleischmann die Kritik nach der Anhörung in der Alice-Salomon-Schule in Hannover-Kleefeld zusammen.
vorgelegte Konzept zur Neuordnung der Berufsschulen (BBS) auf mehreren Ebenen. „Die demografische Prognose über die Entwicklung der Schülerzahlen ist mangelhaft, Schüler und Eltern wurden nicht die Entwicklung des Konzepts einbezogen und die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler werden darin nachhaltig missachtet“, fasst Gruppenvorsitzender Michael Fleischmann die Kritik nach der Anhörung in der Alice-Salomon-Schule in Hannover-Kleefeld zusammen.
Die
demografische Prognose über die Entwicklung der Schülerzahlen
fußt auf veralteten Daten aus dem Jahr 2009. Die Prognose lässt etwa die
Zuwanderungsgewinne infolge von Migration außer Acht, genauso wie das Bemühen
von Wirtschaft und Politik, wegen des drohenden Fachkräftemangels mehr junge
Menschen für eine duale Berufsausbildung zu gewinnen. „Vor diesem
Hintergrund ist selbst die steigende Studierwilligkeit kein Argument für eine
dauerhaft weiter zurückgehende Zahl der Auszubilden“, betont Jürgen Hey (Piraten).
Ein
Hauptproblem des Zielkonzepts 2020 der Verwaltung ist die monopolartige
Ausrichtung aller Berufsschulen, auch der Schulen im Umland unter dem
ideologieträchtigen Kampfbegriff „Kompetenzzentrum“. Damit wird die
Auflösung der BBS 6 in Hannover fachlich und finanziell gerechtfertigt. Das
konnten auf der Anhörungsveranstaltung weder der höchst kompetente Schulleiter
noch der Schülersprecher noch die
vielen Zuhörer „verstehen“. „Man darf keine Schule dicht
machen, die eine super Ausbildung liefert“, kritisiert Michael
Fleischmann und fügt hinzu: „Die Präsentation der BBS 6 durch den
Schulleiter hat alle Schließungsargumente widerlegt und sogar eine gangbare
Alternative aufgezeigt. Ein großes Kompliment auch an die engagierten Schüler und Lehrer dieser Schule!“
„In
Hannover macht die fachliche Konzentration der zwölf Berufsschulen auf einen
bestimmten Ausbildungsbereich wegen der kurzen Wege Sinn“, so
Fleischmann. „Die Umlandberufschulen sollten dagegen möglichst viele
Ausbildungsbereiche anbieten, um den Schülerinnen
und Schülern unnötig lange Fahrwege
und damit auch deutlich höhere Kosten zu ersparen.“ Die Schüler der BBS 6 stehen etwa auf den Barrikaden,
weil sie nicht nach Burgdorf fahren wollen, wo die Kfz-Fahrzeugtechnik
konzentriert werden soll. „Aber auch die Auszubildenden der
Gesundheitsberufe und die IT-Systemelektroniker aus Burgdorf werden sich schön
bedanken, wenn sie in Zukunft zur Zweigstelle der Alice-Salomon-Schule nach
Herrenhausen oder zur Multimedia BBS zum Kronsberg fahren müssen, so wie es das
Konzept vorsieht“, mahnt Jürgen Hey.
Den
Knock-out für das vorliegende Zielkonzept 2020 setzte in der Anhörung schließlich
der Leiter der Hannah-Arendt-Schule. Er war sich mit der Vertreterin der
Steuerberaterkammer einig, dass eine Ausdünnung des Kompetenzzentrums
Wirtschaft und Recht in Hannover durch eine Verlagerung nach Springe weder
sinnvoll noch gut recherchiert ist.
Damit
dieses Berufsschulkonzept auf dem Rücken der Schülerinnen
und Schüler nicht zur Umsetzung
kommt, fordern LINKE & PIRATEN Verwaltung und Mehrheitspolitik auf, ein
neues Konzept unter Einbeziehung von Schülern,
Eltern und der politischen Opposition im Regionsparlament zu erarbeiten und
dafür mindestens ein halbes Jahr einzuplanen. „Solche Entscheidungen darf
man nicht übers Knie brechen“, betont Jürgen
Hey. Er war sich darin sogar mit den beiden
Unternehmervertretern einig, die sich über das bisherige Planungsverfahren
bitterlich beklagten. LINKE & PIRATEN sind sich mit ihnen in der Forderung
einig: Zielkonzept Berufsschulen zurückziehen und den Planungsprozess ganz von
vorne beginnen!
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