„Regionspräsident
Hauke Jagau ist ein Wahlbetrüger“, sagt Michael Fleischmann, Vorsitzender
der Gruppe LINKE & PIRATEN, zum Plan, drei Regionskliniken in
Großburgwedel, Lehrte und Springe zu schließen. „Der Vorsitzende des
Aufsichtsrats des Klinikums hätte den Wählerinnen und Wählern vor der
Regionspräsidentenwahl reinen Wein zu seinen ‚Rettungsplänen’
einschenken müssen. Stattdessen hat er so getan, als könne man mit Durchwusteln
und dem Abbau von 400 Vollzeitstellen das Finanzproblem des Klinikums Region
Hannover lösen.“
Fleischmann kritisiert, dass mit der Schließung der drei Krankenhäuser im Umland das Prinzip der wohnortnahen Versorgung aufgegeben wird. „Das Personal wird entmutigt, und die Patienten werden verunsichert. So kann man einen Klinikkonzern nicht führen.“
Nach
Auffassung von LINKEN & PIRATEN war es schon vor der Regionspräsidentenwahl
gegenüber den Patienten und Mitarbeitern verantwortungslos zu glauben, man
könne die Finanzprobleme des Klinikums mit Stellenabbau und Arbeitsverdichtung
in den Griff bekommen. Jetzt lässt Hauke Jagau die Katze aus dem Sack:
Schließung dreier Standorte und Neubau eines Krankenhauses mit unkalkulierbaren
Investitionskosten oberhalb von 300 Mio. Euro.
„Dieser
rein betriebswirtschaftlich motivierte Schnellschuss geht nach hinten
los“, betont Fleischmann und mahnt ein ernstzunehmendes,
medizinisch-technisch- organisatorisch solide ausgearbeitetes Sanierungskonzept
für das Klinikum an. Dieses Konzept muss auch die versprochenen
Kostenersparnisse des neuen Siloah-Krankenhauses in Hannover mit einbeziehen.
Fleischmann erneuert seine Forderung aus dem Regionspräsidentenwahlkampf, den
Haushaltsüberschuss der Region von 55,4 Mio. Euro komplett ins Klinikum zu
geben und sich auf Dauer stärker und planungssicher an der
Krankenhausversorgung der Bevölkerung in der Region Hannover finanziell zu
beteiligen.
Auch
müsse das Land endlich seinen Investitionsverpflichtungen gegenüber den
Krankenhäusern in voller Höhe nachkommen, und die viel zu niedrigen
Fallpauschalen müssen auf Bundesebene neu ausgehandelt werden, so Fleischmann.
„Dazu müsste Regionspräsident Hauke Jagau immer wieder sein ganzes
Gewicht bei Bund und Land in die Waagschale werfen, was bisher leider nicht passiert
ist. Es kann nicht angehen, dass die Kliniken in Niedersachsen weniger Geld von
den Krankenkassen für ihre Leistungen bekommen als in anderen Bundesländern und
sich das Land um seine Investitionsverpflichtungen fortlaufend
herumdrückt.“
Als
unausgegorene Beruhigungspille bezeichnen LINKE & PIRATEN den Plan, ein
neues Krankenhaus irgendwo zwischen Isernhagen und Burgdorf zu bauen.
„Völlig unklar ist, wer das bezahlen soll. Die anvisierten Kosten werden
bei solchen Projekten erfahrungsgemäß immer deutlich überschritten“,
mahnt Fleischmann. „Die Finanzierung ist komplett auf Sand gebaut.“
Fleischmann erinnert in diesem Zusammenhang an die Kostenexplosion beim Neubau
des Siloah-Krankenhauses. „Zu glauben, man könne die Finanzprobleme des
Klinikums der Region mit dem Krankenhausneubau in den Griff bekommen, ist
Unfug. Dagegen droht ein ÖPP-Abenteuer mit privaten Investoren. Das würde das
Gesamtkonstrukt des Klinikums Region Hannover infrage stellen.“
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