Die Berufseinstiegschule (BES) wird von Schüler_innen mit besonderen Förderbedarfen besucht: Rund 75 Prozent haben einen Migrationshintergrund, viele kommen aus sozial prekären Verhältnissen, 140 der insgesamt derzeit 350 Schüler_innen sind Flüchtlinge. Angeboten werden unter anderem das Berufsvorbereitungsjahr (BVJ), Berufseinstiegsklassen oder das Sprintprojekt für Flüchtlinge, das sich aus den Modulen Kultur/Gesellschaft, berufliche Orientierung und Deutschkursen zusammensetzt.
Im Rahmen der Fortschreibung des Berufsschulkonzeptes 2020 werden die Schüler/innen der BES neben dem bisherigen Gebäude der BBS 6 am Goetheplatz auf verschiedene Berufsschulen wie die BBS 2, BBS 3 und die BBS ME aufgeteilt. Die Berufseinstiegsschule existiert dann als virtuelle Schule, wohl bis zum Jahr 2018, wenn das neue Gebäude der BES auf dem Berufsschulcampus am Waterlooplatz nach bisherigen Planungen in Betrieb geht.
Um Schüler/innen eine Berufsberatung zu ermöglichen und so eine berufliche Orientierung geben zu können – vor allem jenen, die noch nicht so richtig wissen, wo es hingehen soll - wäre nach Auffassung der Gruppe LINKE & PIRATEN eine Jugendberufsagentur auf dem Berufsschulcampus wünschenswert, angereichert um ein berufliches Beratungszentrum für junge Flüchtlinge im selben Gebäude. Schüler/innen
erhalten dort individuelle Beratung und Hilfe bei der Berufswahl,
Ausbildungs- und Arbeitsplatzsuche sowie Betreuung bei persönlichen und sozialen Schwierigkeiten.
- Kann sich die Regionsverwaltung vorstellen, eine Jugendberufsagentur zusammen mit einem beruflichen Beratungszentrum für Flüchtlinge auf dem Berufsschulcampus am Waterlooplatz in einem Gebäude zu realisieren?
1.1. Wenn ja, in welchem Zeitraum kann sich die Verwaltung die Realisierung vorstellen?
1.2. Wenn nein, warum nicht?
- Wie sieht der konkrete Zeit- und Umsetzungsplan für die Klassen der Berufseinstiegsschule aus?
- Wird das Gebäude der BBS 6 am Goetheplatz auch nach dem Umzug der Berufsschule Fahrzeugtechnik weiterhin ausschließlich als Unterrichtsgebäude für die BES eingeplant?
- Werden die Umbaumaßnahmen im Gebäude am Goetheplatz bereits während des laufenden Unterrichtsprozesses, ggf. abschnittsweise beginnen?
- Welche zusätzlichen Ressourcen wird die Region Hannover den berufsbildenden Schulen auf dem Campus zur Verfügung stellen, um die Schaffung der neuen „BES Waterlooplatz“ zu ermöglichen?
Die Fragen werden wie folgt beantwortet:
Zu 1. Die Beratung in der gemeinsamen Berufseinstiegsschule (BES) auf dem Campus des Berufsschulzentrums am Waterlooplatz wird durch die Bündelung der Kräfte der beteiligten Schulen optimiert. Der Raumbedarf für den Neubau der BES wurde inzwischen mit den Schulen abgestimmt und ein Raumprogramm entwickelt. Darin sind Beratungs- und Besprechungsräume vorgesehen, in denen auch Mitarbeiter/innen der geplanten Jugendberufsagentur Hannover beraten können.
Auf Grundlage einer Kooperationsvereinbarung führt die Berufsberatung der Bundesagentur für
Arbeit (BA) schon bisher Sprechtage in jeder Berufsbildenden Schule
durch. Die geplante Jugendberufsagentur Hannover als gemeinsame
Beratungseinrichtung von BA, Jobcenter und Jugendberufshilfe der Landeshauptstadt Hannover soll in eine systematische Vernetzung mit allen wesentlichen Akteuren des Übergangs Schule Beruf eingebunden werden und insbesondere eng mit weiterführenden und berufsbildenden Schulen zusammenarbeiten, damit möglichst kein/e Schüler/in verloren geht.
Zu 1.1. Im Neubau der BES sind für den ersten Bauabschnitt ein Beratungszentrum Schulsozialarbeit mit 4 Räumen und 2 weitere Beratungs- und Besprechungsräume sowie ein Trainingsraum
und ein Raum Soziale Gruppe vorgesehen. Die Drucksache mit dem Raum-
und Bauprogramm soll im Mai 2016 eingebracht werden. Die Fertigstellung des Neubaus ist für den Sommer 2019 geplant.
Zu 1.2. Entfällt
Zu 2. Die Verwaltung hat sich mit den beteiligten Schulen darauf verständigt, dass im ersten Schritt zur Versorgung der aktuellen Schülerschaft der BES ein Neubau mit 25 Unterrichtsräumen für Theorie und Fachpraxis benötigt wird. In einem zweiten Bauabschnitt werden dann je nach Bedarfslage noch bis zu 9 weitere Räume entstehen. Zur zeitlichen Perspektive siehe die Antwort zu 1.1.
Zu 3. Es ist geplant, die zum kommenden Schuljahreswechsel frei werdenden Räumlichkeiten für weitere schulische Bedarfe zu nutzen. Die Details werden zurzeit geprüft.
Zu 4. Die Umbaumaßnahmen sind erst für die Zeit nach dem Umzug der BES in den Neubau vorgesehen.
Zu 5. Siehe Antwort zu 1.1.
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