Antwort
der Verwaltung
auf
die Anfrage Mietkosten/Mietbelastung
Sitzung
des Stadtbezirksrates Buchholz-Kleefeld am 23.08.2018
TOP
10.4.2.
ln
der städtischen Broschüre "Hannover im deutschen
Großstädtevergleich. Lagebericht zur Stadtentwicklung 2017"
stehen mehrere Zahlenangaben, die, wenn sie kalkulatorisch zueinander
in Beziehung gesetzt werden, eine mittlere Bruttokaltmiete in Höhe
von 10,83 Euro pro Quadratmeter ergeben. (Die Bruttokaltmiete ist die
Grundmiete plus Nebenkosten ohne warmes Wasser und Heizung.)
Damit
man die von mir angestellten Berechnungen nachvollziehen kann, habe
ich sie im Anhang dieser Anfrage aufgeführt.
Der
Mietspiegel in Hannover (als arithmetisches Mittel kalkuliert) wird
im selben Dokument mit 6,30 Euro je Quadratmeter (S. 25) angesetzt.
Gemeint ist hier die sog. Nettokaltmiete, also nur die Grundmiete.
Bei
Berücksichtigung von Nebenkosten i.H.v. 2,20 Euro je Quadratmeter,
die man der Nettokaltmiete hinzuaddieren muss**, verbleibt immer noch
eine rechnerische Diskrepanz von 27,4 % zwischen den beiden
maßgeblichen Kennzahlen zur Mietbelastung bzw. zum Mietspiegel, die
in der Broschüre genannt werden.
lch
frage daher die Verwaltung:
1.
Welche der im Anhang aufgeführten neun Angaben (gleichgültig ob dem
Heft "Hannover im deutschen Großstädtevergleich"
entnommen oder kalkuliert) ist/sind falsch und wie muss/müssen sie
richtig lauten?
2.
Welche Konsequenzen wird die LHH ziehen, falls Angaben im Bericht
sich als erweislich unrichtig herausstellen?
3.
Auf S. 9 der Broschüre ,,Landeshauptstadt Hannover Mietspiegel 2017"
wird der Mietspiegel 2017 in der Tabelle 5.1 als Übersicht von 52
Wohnungstyp-Kategorien jeweils - 2 - mit arithmetischem Mittelwert
und Spannenunterwert sowie Spannenoberwert dargestellt. lst der
Mittelwert der Wertangaben dieser Tabelle identisch mit dem des F +
B-Mietspiegelindexes für Hannover?***
*
Die Angaben, auf die diese Anfrage Bezug nimmt, beziehen sich auf
Hannover insgesamt. Sollte es aus formalen Gründen erforderlich
sein, die Zahlen auf den Stadtbezirk Buchholz-Kleefeld
herunterzubrechen, so kann dies gern erfolgen.
**
Also 6,30 Euro plus 2,20 Euro = 8,50 Euro. Höhe der durchschnittl.
Nebenkosten lt. DMB.
***
Also mit dem Wert auf S. 25 von ,,Hannover im Großstädtevergleich"
(s.o.)
Anhang
Quelle
der nachfolgenden Angaben a), b), c) und f) ist: "Hannover im
deutschen Großstädtevergleich. Lagebericht zur Stadtentwicklung
2017" (NB: Wenngleich diese Angaben unterschiedlicher Provenienz
sind, kann und muss man davon ausgehen, dass alle Zahlen vor der
lnklusion im v.g. Bericht sorgsam verifiziert worden sind.)
a)
Hannover hat im Mittel 20.100 Euro verfügbares Pro-Kopf-Einkommen
jährlich (S. 44, 45)
c)
Hannovers mittlere Wohnungsgröße ist 75,2 m2 (S. 20)
d)
aus c / b folgt, dass der mittlere Haushalt 1,8 Personen groß ist e)
aus a *
d
folgt, dass das mittlere Haushaltseinkommen = 36.180 Euro ist
f)
Die mittlere Mietbelastung in Hannover ist 27,7 % des
Haushaltseinkommens (S. 21)
g)
aus e * f folgt, dass die mittlere Miete einer Wohnung in Hannover
9768,60 Euro jährlich bzw. 814,05 Euro monatlich beträgt
h)
aus g / c folgt, dass der mittlere Mietpreis je Quadratmeter 10,83
Euro (aufgerundet auf zwei Nachkommastellen) monatlich beträgt****
Die
Angaben zu d), e), g) und h) wurden mit Hilfe eines handelsüblichen
Taschenrechners kalkuliert.
****
= Bruttokaltmiete, da f) auf dieser fußt
Die
Verwaltung beantwortet die Anfrage wie folgt:
zu
Frage 1)
Die
vorhandenen Kennzahlen wie oben beschrieben, lassen sich nicht ohne
Weiteres einfach miteinander verschneiden: Die Verwendung von
Durchschnittswerten und gemittelten Werten aus verschiedenen
Statistiken und Untersuchungen zur Berechnung von weiteren Kennwerten
kann im Ergebnis zu verfälschten Aussagen führen. In der Anfrage
vom 24.7.2018 sind einige Kalkulationen (Anhang S. 3 a-h) erfolgt,
die methodisch nicht in Ordnung sind und somit zu falschen
Ergebnissen und zu falschen Schlüssen führen. Da die Beantwortung
der Frage 1. das Format einer Bezirksratsanfrage sprengt, wird die
Fachabteilung den Anfragenden die notwendigen Erläuterungen gerne
als Brief geben.
zu
Frage 2)
Wenn
sich in Berichten tatsächliche Fehler ergeben, werden diese z.B. in
Internetdokumenten korrigiert.
zu
Frage 3)
Beide
Ergebnisse („ortsüblichen Vergleichsmiete“ und
„Mietspiegelindex“) sind für sich betrachtet richtig. Die
Gesamtheit der in die Erhebungen eingeflossenen Mieten ist identisch,
d.h. die Berechnung des F+B-Mietspiegelindex für Hannover basiert
auf den Daten des von der Region erhobenen Mietspiegels für die
Stadt.
Um
alle rund 350 Kommunen mit ihren verschiedenen Mietspiegeltabellen
miteinander vergleichen zu können, benutzt das Institut F+B aber nur
ein Teilsegment der Mietspiegeldaten, die auch anders sortiert werden
(z.B. nach anderen Baualtersklassen). Dadurch ergeben sich
unterschiedliche Angaben zur „ortsüblichen Vergleichsmiete“
(Regionsergebnis für die LH Hannover 2017: 6,51 €/m² über alle
ermittelten Mieten, F+B: 6,30 €/m² für eine Referenzwohnung mit
65 m²)
18.62.04
BRB
Hannover
/ 20.08.2018
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