Montag, 8. Oktober 2018

Mittel für die Errichtung einer zusätzlichen Toilettenanlage im Rathaus Linden








Herrn Bezirksbürgermeister                                                Im Stadtbezirk
Rainer Jörg Grube                                                              Linden-Limmer
im Stadtbezirksrat Linden-Limmer                                      Bezirksratsherr
                                                                                           Thomas Ganskow
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2018-09-12


Änderungsantrag

gemäß §§ 12, 32 der Geschäftsordnung des Rates der LH Hannover

zu Drs. 1297/2018 (Haushaltssatzung 2019/2018)

Mittel für die Errichtung einer zusätzlichen
Toilettenanlage im Rathaus Linden

zu beschließen:

Im Haushalt 2019/2020 werden bei der entsprechenden Kostenstelle

100.000 Euro

für die Errichtung einer zusätzlichen Toilettenanlage im Rathaus Linden eingeplant.

Damit soll im Empfangsbereich des Rathauses die Rezeption entfernt und durch drei Toiletten ersetzt werden, von denen eine als so genannte „Toilette für Alle“, die beiden anderen möglichst als genderfreie Toiletten jeweils mit Wickelmöglichkeit, eingerichtet werden. Letztere können ersatzweise auch als geschlechtsspezifische Toiletten eingerichtet sein.

Begründung:

Die Toilettensituation im öffentlichen Bereich des Lindener Rathauses ist suboptimal. Während der gesamten Öffnungszeit des Rathauses steht ausschließlich eine Toilettenanlage für Männer und Frauen sowie ein BehindertenWC im Kellergeschoss zur Verfügung, das nur über den Fahrstuhl erreichbar ist. Fällt der Fahrstuhl aus, sind im Erdgeschoss keinerlei Toiletten erreichbar.

Behindertengerechte WCs befinden sich ansonsten noch auf den Etagen im VHSBereich.

Zur Teilhabe von Menschen mit komplexen Behinderungen reicht ein normales Behinderten-WC oft nicht aus. Das betrifft vor allem Menschen mit Querschnittslähmung, Schädel-Hirn-Trauma, angeborener schwerer Behinderung oder Multipler Sklerose. Auch ältere Menschen, die pflegebedürftig oder dement sind, brauchen spezielle Hilfe. Beispielsweise müssen die Betroffenen beim Wechseln von Inkontinenzeinlagen (Windeln für Erwachsene) von ihren Begleitern auf den Boden gelegt werden. Für alle Beteiligten stellt dies eine unangenehme und unhygienische Situation dar, für die Begleitperson ist es häufig sehr mühsam und belastend für den Rücken.

In einer „Toilette für alle“ (vgl. angefügte Modell-Abbildung) finden Menschen mit schweren Behinderungen alles, was sie für ihre persönliche Hygiene brauchen. Die Toilettenräume sind groß genug zur Aufstellung einer Liege und eines Personen-Lifters, sodass Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen sicher vom Rollstuhl auf das WC oder auf die Liege befördert werden können.

Eine die Intimsphäre schützende Wickelmöglichkeit befindet sich nur im Bereich der Stadtbiliothek, die nur zu wesentlich geringeren Zeiten als das Gebäude selbst geöffnet ist. Damit kann auch einem Antrag aus der Region - Nr. 1518 (IV) Ant 1 - gefolgt werden, der die Einrichtung derartiger Möglichkeiten durch die Mitgliedsgemeinden als Prüfung vorsieht.

Durch die Platzierung im Bereich der ohnehin ungenutzten Rezeption lässt sich leicht eine Wasserver- und -entsorgung an die in diesem Bereich im Kellergeschoss liegende Toilettenanlage herstellen.

Durch Gespräche mit den für das Gebäude verantwortlichen Mitarbeitern habe ich erfahren, dass die unbefriedigende Situation insbesondere für Personen problematisch ist, die unter Platzangst leiden, die keinen Fahrstuhl nutzen können, und für Mütter und Väter, die ihre Kinder wickeln müssen.

Hier kann eine entsprechende bauliche Änderung die architektonische Fehlplanung reparieren.


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