Pünktlich
zum Beginn der CeBit wirbt die Region Hannover
mit ihren Maßnahmen zur Digitalisierung. Neben einer Liebe zur
Robotik fällt in der Pressemitteilung der Region vor
allem der Fokus auf den Breitbandausbau auf. Dabei
wirbt die Region mit
einer 99% Abdeckung mit Breitbandanschlüssen in der Region.
Wenn
man aber einmal das Ohr an den Mund der BürgerInnen der Region legt,
zeichnet sich schnell ein ganz anderes Bild,
denn die Endanbieterfirmen
weigern sich teilweise entlegene Bereiche mit Breitbandverträgen zu
versorgen, bieten nur eingeschränkt Leistungen an oder erheben
einen Regionalzuschlag.
Auch in der Verwaltung der Region gestaltet sich der Vorgang der
Digitalisierung schwierig. Die vorhandenen
Serverlösungen der HannIt machen das Arbeiten mit modernen
Cloudlösungen oder Social Media-Plattformen nahezu unmöglich. Auch
das Internetportal der Region Hannover
ist hochgradig unübersichtlich und unmodern.
Um die Region Hannover
zukunftsfähig zu machen, muss allerdings die Digitalisierung eine
Digitalisierung für alle sein. Deswegen fragt die Gruppe Die REGION:
Antwort:
Ein
Schwerpunkt für die nächsten
Jahre ist es, für die Bürger die Verwaltungsprozesse zu
digitalisieren und online erreichbar zu machen. Eine weitere wichtige
Aufgabe ist es, die Netzwerkleistung
stark und zukunftsfähig bereitzuhalten. Darüber hinaus werden
vielfältige Fragestellungen der Digitalisierung wie z.B. Arbeit 4.0,
Robotik oder autonomes Fahren durch die Verwaltung bearbeitet.
2.)Wie
bewertet die Verwaltung
für die Region Hannover
die durch die Digitalisierung entstehende Veränderung am
Arbeitsmarkt? Ist die Region Hannover bereit für hybride
Arbeitsstrukturen? Wie will die Verwaltung
der Region Hannover
dem bevorstehenden Strukturwandel begegnen?
Antwort:
Sowohl
Unternehmen als auch öffentliche Institutionen können von den
Möglichkeiten der Digitalisierung profitieren. Sie
fördert die inner-
und außerbetriebliche Vernetzung von Menschen, Technologien und
Informationen und verbessert die Interaktion
von Mensch und Maschine über intelligente Systeme. Dadurch ergibt
sich eine Vielzahl an Möglichkeiten, um Prozesse effizienter zu
gestalten. In der Regionsverwaltung
ist beispielsweise ein umfänglicher dezernatsübergreifender
Digitalisierungsprozess in Gang gesetzt, der die Vorgaben
des Onlinezugangsgesetzes aufnimmt und einen Wandel der
Arbeitsabläufe und technischen Verarbeitung gestaltet.
3.)Wie
bewertet die Region Hannover
die mangelnde Bereitschaft der Telekommunikationsunternehmen, in
Gebieten, in denen Breitbandanschlüsse vorhanden sind, ein
entsprechendes Angebot darzustellen?
Antwort:
In
der Region Hannover
investieren Telekommunikationsunternehmen kontinuierlich in
Breitbandinfrastrukturen. Der privatfinanzierte Ausbau geschieht
allerdings nur dort, wo es für die Telekommunikationsunternehmen
wirtschaftlich tragbar ist. Entsprechend ist die Versorgungssituation
in dünner besiedelten Gebieten aufgrund hoher Fixkosten oft
unzureichend. In zahlreichen Gesprächen der Region Hannover
mit Telekommunikationsunternehmen konnte erreicht werden, dass einige
unterversorgte Gebiete im Eigenausbau mit FTTC (engl. Fibre to the
Curb) Breitbandinfrastrukturen erschlossen wurden oder in den
kommenden Monaten erschlossen werden sollen.
Trotz dieser
laufenden und geplanten Erschließungen der
Telekommunikationsunternehmen bleiben einige Gebiete weiterhin
unterversorgt. Es liegt ein Marktversagen vor. Die Region Hannover
plant die Erschließung einiger unterversorgter Gebiete in
Kooperation mit den Telekommunikationsunternehmen. Verfolgt wird das
Wirtschaftlichkeitslückenmodell, bei dem die Region den
Telekommunikationsunternehmen eine Investitionsbeihilfe für den
Fehlbetrag zwischen Ausgaben (bspw. Investitionskosten wie Tiefbau,
Installation sowie laufende Kosten für Strom, Wartung) und geplanten
Einnahmen gewährt. Siehe dazu auch Antworten zu 13) und 14).
4.)Wie
bewertet die Region Hannover
die Erhebung von unterschiedlichen Regionalzuschlägen durch
Telekommunikationsunternehmen?
Antwort:
Endkundenpreise
der Telekommunikationsunternehmen, die sowohl
in städtischen als auch in ländlichen Gebieten
Breitbandinfrastrukturen ausbauen, können günstiger kalkuliert
werden als von Telekommunikationsunternehmen, die ausschließlich
in ländlichen Gebieten aktiv sind.
Der
Breitbandausbau in ländlichen Gebieten ist mit hohen
Investitionskosten für Tiefbau bei verhältnismäßig geringer
Nachfrage verbunden. Damit der Ausbau eines
Telekommunikationsunternehmens ausschließlich im ländlichen Raum
wirtschaftlich ist, werden höhere Endkundenpreise aufgerufen.
Insofern
handelt es sich nicht um regionale
Zuschläge, die von
Telekommunikationsunternehmen erhoben werden. Die Endkundenpreise
werden durch Angebot, Nachfrage und einen gegebenenfalls
stattfindenden Preiswettbewerb auf Anbieterseite bestimmt.
5.)In
der Pressemitteilung zum Breitbandausbau im Gebiet Springe,
wirbt die Verwaltung
für Technologien wie LTE oder 5G in entlegenen Gebieten. In wie fern
hält dieVerwaltung diese
und ähnliche mobile Angebote für mit einem Glasfaseranschluss
vergleichbar?
Antwort:
Die leitungsgebundene
Breitbanderschließung von peripheren Siedlungen und Einzeladressen
erfordert hohe Investitionen in den Tiefbau. In einigen Fällen ist
eine leitungsgebundene Breitbanderschließung auch mit Fördermitteln
nicht umzusetzen. In diesen
Fällen setzt die Region Hannover
u.a. auf Mobilfunklösungen der Telekommunikationsunternehmen.
Durch
LTE können identische Geschwindigkeiten wie bei FTTC (engl. Fibre to
the Curb) Breitbandanschlüssen realisiert werden. Durch 5G
werden dieGeschwindigkeiten
weiter steigen. Beim Mobilfunk handelt es sich jedoch um ein „Shared
Medium“, so dass bei hohen Nutzerzahlen in einzelnen
Funkzellen dieGeschwindigkeiten
abnehmen.
Vor diesem
Hintergrund sind Mobilfunklösungen nicht mit FTTC oder FTTB (engl.
Fibre to the Building) Breitbandanschlüssen gleichzusetzen, bieten
jedoch in einigen Fällen eine Möglichkeit, dass auch
hier die Bürgerinnen
und Bürger von hohen Breitbandgeschwindigkeiten profitieren.
6.)Ist die Verwaltung
sich bewusst, dass der Datenverkehr für mobile Lösungen derzeit
massiv limitiert ist?
Antwort:
Im
Breitbandatlas des Bundes wird die Mobilfunkabdeckung
in Deutschland dokumentiert und unterversorgte Mobilfunkcluster sind
identifizierbar. Der RegionHannover
liegen darüber hinaus keine selbst erhobenen Daten zur
Mobilfunkabdeckung vor.
7.)Welche
Maßnahmen unternimmt die Region,
um solche mobilen Lösungen für entlegene Gebiete möglich und
finanzierbar zu machen?
Antwort:
Die beihilferechtlichen
Grundlagen des Bundes sowie die Förderrichtlinien des Bundes und des
Landes Niedersachsen ermöglichen keinen direkten Eingriff
der RegionHannover in
den Mobilfunkmarkt.
Die Niedersächsische
Landesregierung hat die Mobilfunkversorgung auf ihrer Agenda und
plant eine flächendeckende Mobilfunkerhebung (LTE) für
Niedersachsen. Anschließend sollen mit Telekommunikationsunternehmen
Lösungen zur Erschließung der weißen Mobilfunkflecken erarbeitet
werden.
Darüber
hinaus setzt sich die Region Hannover
dafür ein – bspw. durch Stellungnahmen bei den kommunalen
Spitzenverbänden – dass dieFrequenzversteigerungen
des Bundes für die 5G
Frequenzen mit Versorgungsauflagen gekoppelt wird.
8.)In
anderen Regionen
Deutschlands bringen bereits Bauern mit Traktoren eigenhändig
Glasfaserkabel unter die Erde,
da der Ausbau ihnen zu lange dauert, ihre Gebiete nicht versorgt
werden. Kann die Region Hannover
sich solch eine Kooperation vorstellen?
Antwort:
Auf
Anfrage erstellen Telekommunikationsunternehmen einzelnen Nachfragern
einen Kostenvoranschlag für einen Glasfaseranschluss. Diese
Kosten können bei einigen Telekommunikationsunternehmen durch
Bauleistungen der Nachfrager (bspw. Verlegung von Leerrohren mit
Traktor und Pflug) reduziert werden. Die Region
Hannover begrüßt solche Eigeninitiativen ausdrücklich.
Darüber
hinaus gibt es in der Region Hannover
bereits vergleichbare lokale Breitbandprojekte, die von
der Region Hannover
begleitet wurden, bspw. hat eine Energiegenossenschaft in
Neustadt-Laderholz ein Nahwärmenetz errichtet, in dessen Rahmen ein
Telekommunikationsunternehmen Glasfaserkabel mitverlegt hat.
Antwort:
Die Region Hannover
verfügt über die Weltleitmesse für Landtechnik „Agritechnica“.
Eine Erhebung über die Situation
in den Betrieben in der Region liegt
nicht vor.
10.)Wann
wird es möglich sein, Cloudlösungen wie GoogleDrive und Social
Media Plattformen wie Facebook oder Twitter barrierefrei
über die Hardware
und die IT-Lösungen der HannIT zu nutzen?
Antwort:
11.)Auch
WLAN-Infrastruktur, vor allem kostenfreie, ist für eine
barrierefreie Digitalisierung für alle unabdingbar. Wie
plant die Region Hannover
diesen Aspekt der Digitalisierung in der Region Hannover
voranzutreiben?
Antwort:
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